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Spermidin – der lang gesuchte Schlüssel für ein langes Leben

Liebe MY HEALTHY FOOD Freunde!

„Spermidin? Was ist das denn schon wieder?“ Wir werden von unseren Medien jedes Jahr aufs Neue mit einem neuen Gesundheitstrend oder Superfood konfrontiert. Und man kann es dem Verbraucher nicht verdenken, wenn er nicht jedem neuen Hype hinterherrennt.

Aber Spermidin ist ein ganz besonderer Stoff. Nicht nur, dass er mit über 14.000 Studien in den wissenschaftlichen Datenbanken zu einem der am intensivsten untersuchten Nährstoffe gehört, Spermidin war zu Beginn der Corona-Krise sogar als Schutzstoff gegen Corona-Viren plötzlich in allen Medien (dazu hinten im Beitrag mehr). Besonders häufig kommt Spermidin in wachsenden Zellen vor, also in Zellen von Jugendlichen, von Schwangeren und in Muskelzellen, die sich nach dem Sport regenerieren und bilden. Spermidin soll daneben die Zell-Alterungsprozesse stoppen, den Haarwuchs fördern, vor Demenz und Krebs schützen und sogar das Leben verlängern. Spermidin hat sich zu einer „Wunderdroge“ entwickelt.

Wer den Stoffwechsel von Spermidin kennt, war deshalb auch nicht überrascht, dass der wissenschaftliche Star in der Erforschung von Alterung und Langlebigkeit, Professor Dr. David A. Sinclair von der renommierten Harvard Medical School, Spermidin aus Weizenkeimen zu einem festen Bestandteil seines täglichen Langlebigkeits-Cocktails gewählt hat (Abb. 1).

Abb. 1: Bestseller-Buch ‘Lifespan‘ (deutsch: Lebenszeit – Warum wir altern und warum wir es nicht müssen) von Prof. Dr. David Sinclair und YouTube-Video vom 13.02.2022 [1]

Was ist dran an diesem Wunderstoff der Natur?

Die Entdeckung von Spermidin geht zurück auf das Jahr 1678, als der niederländische Forscher und Mikroskop-Erfinder Antonie van Leeuwenhoek (1632 – 1723) mit einem selbst gebauten Mikroskop (s. Abb. 2) Spermidin zum ersten Mal sichtbar machte, und zwar in der Form von Kristallen in der männlichen Samenflüssigkeit.[2] Spermidin fand man später in fast allen pflanzlichen und tierischen Zellen vor, aber der Name ‘Spermidin‘ ist auf ewig mit seinem ersten Fundort, dem menschliche Sperma, verbunden.

Abb. 2: Das Mikroskop von Antoni van Leeuwenhoek mit einer Glaslinse, rechts: Antoni van Leeuwenhoek mit einem Mikroskop, Gemälde von Ernest Board, ca. 1912

Vielsagende Zusatznamen

In der organischen Chemie ist es üblich, wichtigen Substanzen neben dem Hauptnamen Zweit-, Dritt- oder sogar Viertnamen zu geben. Diese geben oft erste Hinweise, welche Rollen eine Substanz in unserem Körper spielt. Spermidin trägt als weitere Namen Gerontin, Musculamin und Neuridin.[1] Mit diesen Namen kommt zum Ausdruck, dass Spermidin das Altern unserer Zellen beeinflusst, die Reparatur unserer Muskeln sowie die Erregbarkeit der Neuronen und Gliazellen in unserem Gehirn stärkt.

Der Naturstoff Spermidin ist für die Zellfunktion absolut unabdingbar. Die Forschungen zeigten, dass Spermidin das Wachstum von Bakterien hemmt, wie etwa den berüchtigten Streptokokken, Staphylokokken und Listerien. Auf dem ersten wissenschaftlichen Kongress zu Spermidin im Jahr 1970 stellte man als Erkenntnis fest, dass immer, wenn es bei Lebewesen um Wachstum geht, man größere Mengen an Spermidin findet. Besonders beeindruckt zeigten sich die Forscher von den Spermidinwerten in heranwachsenden Hühnerküken.[4] Sollte Spermidin also ein Motor allen Lebens sein?

Spermidin findet sich in fast allen Zellen

Spermidin ist ein sehr wichtiges Molekül, das für die Zellfunktion absolut unabdingbar ist. Wir finden es in Bakterien, Hefen, Pilzen, eigentlich allen Pflanzen, bis hin zu Tieren und auch in uns Menschen. Es ist also ein Molekül, das quer durch die Evolution in fast allen Zellen zu finden ist. Wenn ein Effekt bzw. ein Phänomen von niederen eukaryotischen Organismen wie den Hefezellen bis hin zu höheren Tieren und sogar Menschen evolutionär erhalten ist, dann spricht vieles dafür, dass dieser Stoff von hoher Bedeutung für das Leben ist.

Überraschende Entdeckung: Spermidin lässt Zellen länger leben

Professor Dr. Frank Madeo von der Universität Graz, Österreich, und sein Team gelten als die Entdecker des Jungbrunneneffekts von Spermidin. Ihr erstes Papier zu Spermidin wurde im Jahr 2009 publiziert.[5] Sie hatten entdeckt, dass Hefezellen mit Spermidingabe länger leben können. Danach wurde der lebensverlängernde Effekt auch in anderen höheren Organismen nachgewiesen – also Tiere wie Fliegen, Würmer oder auch Mäuse leben ebenfalls länger, wenn man ihnen Spermidin füttert.

Eine weitere wichtige Entdeckung war dann, wie Spermidin eigentlich die Lebensverlängerung in diesen Organismen auslösen kann. Und dafür ist zum Teil zumindest die Autophagie – ein körpereigener Recyclingmechanismus – verantwortlich, der u.a. ausgelöst wird, wenn Tiere fasten.

Es wurde nachgewiesen, dass Bakterien, Hefen, Würmer und Mäuse länger leben, wenn sie keine Nahrung zu sich nehmen (s. Abb. 3).

Abb. 3: Fasten verlängert das Leben von Bakterien, Hefen, Würmern und Mäusen [6]

Nobelpreis für die Entdeckung der Autophagie

Unser Körper besteht aus rund 30 Billionen Zellen. In jeder einzelnen Zelle findet der menschliche Stoffwechsel statt und dabei entsteht eine Menge zellulärer Müll, der entsorgt werden muss. Das reicht von fehlgefalteten Proteinen, defekten Organellen bis hin zu abgestorbenen Mitochondrien. Unsere Mitochondrien, die Kraftwerke unserer Zellen, haben beispielsweise eine Lebensdauer von nur rund 10 Tagen. Danach müssen sie entsorgt werden, und das möglichst elegant, sodass es zu keinen Störungen im Stoffwechsel der Zellen kommt. Den Mechanismus, der die zelluläre Selbstreinigung steuert, nennt man Autophagie.

Bedeutsam ist die Autophagie aber auch als Verteidigungsmaßnahme gegen Viren und Bakterien.

Jeder Fremdkörper, dem es gelingt durch die Maschen des Immunsystems zu schlüpfen und ins Zellinnere vorzudringen, wird ebenfalls dem zellulären Müllrecycling zugeführt.

Für die Entdeckung des Autophagie-Mechanismus hat der japanische Wissenschaftler Yoshinori Ōsumi 2016 den Nobelpreis für Medizin erhalten (s. Abb. 4). Yoshinori Ōsumi hat die Bedeutung dieses Prozesses für alle Lebewesen, vom Einzeller bis zum Menschen, schon vor Jahrzehnten erkannt. Ōsumis Studien können z. B. erklären, warum der Mensch gewisse Fastenzeiten einhalten sollte. In Notzeiten (wenn der Nachschub an Nährstoffen stockt) greift die Zelle auf eigene Ressourcen zurück. Sie zerlegt, was nicht benötig wird, und verwendet es für dringendere Aufgaben. Dabei verjüngt sich die Zelle und bleibt gesund. Das Hormon Insulin, welches beim Verzehr von Kohlenhydraten und Proteinen ausgeschüttet wird, hemmt den Prozess der Autophagie. Daher kann die Autophagie in der Regel nur stattfinden, wenn wir länger fasten.

Eine Ausnahme: Spermidin kann die Autophagie auslösen, auch wenn man nicht fastet!

Abb. 4: Verleihung des Nobelpreises 2016 an Yoshinori Ōsumi, Entdecker des Autophagie-Mechanismus

Die mit dem Nobelpreis honorierten Experimente begann Ōsumi Ende der 1980er Jahre. Damals war bekannt, dass die Zellen aller Organismen ein Organell (Zellorgan) enthalten, das zur Verdauung von Zellinhalten in der Lage ist und als Lysosom bezeichnet wird. Sein Entdecker, der belgische Wissenschaftler Christian de Duve, hatte 1974 den Nobelpreis für Medizin erhalten. Den Selbstverdauungsprozess der Zellen bezeichnet de Duve als Autophagie nach den altgriechischen Wörtern für selbst (autos) und fressen (phagein).

Man kann sich die Autophagie vorstellen als eine Art Müllabfuhr, die beschädigte, nicht mehr benötigte Zell-Bestandteile dem Magen der Zelle, dem sogenannten Lysosom, zuführt, dort in die einzelnen Bausteine zerlegt und der Zelle wieder als Baustoff zuführt (s. Abb. 5):

Abb. 5: Verlaufsschritte der Autophagie innerhalb einer Zelle

Die einzelnen Schritte:

  1. Signale an der Zellmembran kurbeln die Autophagie an
  2. Proteine und Lipide bilden ein Beutelchen mit Doppel-Membran, eine Phagophore. Die Phagophore wächst und schließt eine kleine Menge Zytoplasma (wässrige Zellflüssigkeit) inkl. Zellabfall ein (beschädigte Proteine, Mitochondrien, etc.).
  3. Die Doppel-Membran schließt sich, das Autophagosom entsteht.
  4. Ein Lysosom ist ein Zellbestandteil, welches Enzyme enthält, welche chemische Verbindungen zerschneiden können.
  5. Die äußere Membran des Autophagosoms verbindet sich mit der eines Lysosoms.
  6. Die Enzyme zerlegen den Zellabfall in chemische Bausteine.
  7. Die einzelnen Bausteine werden ins Zytoplasma abgegeben und können dort wiederverwendet werden.

Die Autophagie ist zudem ein wichtiger Prozess bei Nahrungsmangel bzw. beim Fasten, um die Zelle wieder mit neuen Energieäquivalenten und neuen Bausteinen zu versorgen.

Bei der Autophagie werden gezielt geschädigte Komponenten entsorgt. Das können defekte Proteine, Proteinaggregate, aber auch Mitochondrien oder andere Zellorganellen sein, die sonst gefährlich werden könnten für die Zelle. Spermidin führt dazu, dass sich mehr sogenannte Autophagosome bilden, das sind gewissermaßen die Mülltonnen der Zellen.

Spermidin – eine körpereigene Anti-Aging Substanz

Spermidin gehört zu der Stoffgruppe der Polyamine, welche am Ende des Moleküls eine Aminogruppe haben (s. Abb. 6). Der Ursprungsstoff von Spermidin ist Putreszin, ein Polyamin mit zwei Aminogruppen. Durch eine weitere Aminogruppe wird aus Putreszin Spermidin. Wenn man Spermidin eine weitere Aminogruppe zuführt, wird daraus Spermin mit vier Aminogruppen.

Abb. 6: Der Stoffwechselweg der Polyamine: Spermin kann durch Sperminoxidase direkt zu Spermidin recycelt werden. Spermin und Spermidin können durch Spermidin/Spermin-N1-Acetyltransferase (SAT1) und anschließende Oxidation durch Polyaminoxidase (PAO) zu Spermidin bzw. Putreszin recycelt werden.

Spermidin und Spermin sind das krasse Gegenteil von Putreszin, da sie unser Erbgut schützen und insbesondere Spermidin auch noch eine Schlüsselrolle im Wachstum und der Abfallentsorgung der Zellen spielt. Putreszin dagegen kommt vermehrt beim Fäulnisprozess vor. Je weniger Putreszin wir im Körper haben und je mehr Spermidin und Spermin, desto vitaler sind wir.

Im Weizenkeim befindet sich etwa 35,4 mg/100 g Spermidin, 14,6 mg/100 g Spermin aber nur 0,006 mg/100 g Putreszin – die ideale Spermidinquelle.[7]

Der Mensch produziert Spermidin auch selbst

Man schätzt, dass ca. 40% des Spermidingehaltes in unseren Körperzellen von einer eigenen Biosynthese, aus den Zellen heraus, gebildet wird. Manche Zellen machen das mehr, andere weniger. Es gibt auch Austauschmechanismen, wie Spermidin im Körper verteilt werden kann (Abb. 7).

Abb. 7: Herkunft des Spermidins in unserem Körper

Dann ist es auch so, dass unsere intestinale Mikrobiota, oft auch als Darmflora oder Darm-Mikrobiom bezeichnet, Spermidin produzieren kann. Das ist die Gesamtheit aller Mikroorganismen im Darm, vor allen Dingen Bakterien, die mit und in uns in Symbiose leben. Und da gibt es einige Arten, die auch Spermidin produzieren können. Es gibt dazu vorsichtige Schätzungen aus Tiermodellen, aus Ratten, dass das ca. 10 % des Anteils ausmacht und vor allen Dingen für die Darmfunktion, die Darmentwicklung und damit auch das Immunsystem sehr wichtig ist.

Das bedeutet, dass die Hälfte des Spermidins aus unserem Körper von unseren Zellen und Bakterien produziert wird, aber die andere Hälfte letztlich über die Nahrung zugeführt wird bzw. werden muss.

Die Hälfte Spermidin müssen wir zuführen

Wieviel Spermidin sollten wir zuführen? Wir alle wissen, dass die mediterrane Diät besonders gesund sein soll, gerade auch für das Herz-Kreislauf-System. Wenn man ausrechnet, wieviel Spermidin die typische mediterrane Diät enthält, dann kommt man auf circa 25 Milligramm Spermidin pro Tag (Abb. 8).

Berechnungen aus vielen unterschiedlichen europäischen Ländern zeigen, dass es eine Gruppe von Menschen gibt, welche sich eher spermidinarm ernährt (gerade einmal 7 bis 9 Milligramm am Tag), dann gibt es eine mittlere Gruppe welche bei 9 bis 12 Milligramm Spermidin liegt und eine spermidinreiche Gruppe, welche etwa 12 bis 15 Milligramm Spermidin am Tag zu sich nimmt. Im Vergleich zu den 25 Milligramm einer mediterranen Diät haben wir also eine Lücke von ca. 10 mg, die man vorsichtig auch als eine Bedarfsschätzung ausweisen könnte. Zwei Esslöffel spermidinreiche Weizenkeime (20g) enthalten 10 mg Spermidin, eine Schließung der Spermidin-Bedarfslücke kann also leicht erreicht werden.

Abb. 8: Spermidinaufnahme in einigen europäischen Ländern (niedrig bis hoch), daneben der Spermidingehalt in der „optimalen“ mediterranen Ernährung

Bevölkerungsstudie: Spermidin verlängert das Leben um 5,7 Jahre

Eine 2018 im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlichte Kohortenstudie (Studie an einer Gruppe von gesunden Menschen) ergab, dass sich Spermidin als der stärkste Prädiktor für die Verringerung des Sterberisikos unter den 146 untersuchten Nährstoffen erwies.[8] Es handelte sich um eine bevölkerungsbasierte Studie mit 829 Teilnehmern im Alter von 40-79 Jahren, bei der alle fünf Jahre über einen Zeitraum von 20 Jahren (1995-2015) Fragebögen mit 118 Lebensmitteln ausgewertet wurden. Die Bevölkerungskohorte war insofern interessant, als sie 125 Männer und 125 Frauen umfasste, die im fünften bis achten Lebensjahrzehnt jeweils gleich alt waren. Alle Teilnehmer stammten aus der Provinz Bozen in Italien. Der primäre Endpunkt der Studie war der Tod aus jeglicher Ursache.

Zusätzlich zu ihrem Hauptergebnis, dass die Aufnahme von Spermidin mit der Nahrung mit einer niedrigeren Sterblichkeit verbunden war (was einem Unterschied von 5,7 Jahren im chronologischen Alter entspricht), stellten die Forscher auch fest, dass die Spermidinaufnahme bei Frauen höher war als bei Männern und dass die Aufnahme mit dem Alter abnahm. Da die körpereigene Produktion von Spermidin mit dem Alter ebenfalls abnimmt, deutet dies auf einen erhöhten Bedarf an exogener Spermidinzufuhr mit der Nahrung zur Unterstützung eines gesunden Alterns hin.

Die Bildung von Spermidin lässt im Alter nach

Verschiedene Humanstudien zeigen, dass der Spermidingehalt im Blut und Gewebe von Menschen stetig mit dem Alter sinkt.[9] Man kennt die Gründe dafür noch nicht genau, aber man vermutet, dass das mit einer Verringerung der Synthesekapazität zusammenhängt. Also, dass unsere Zellen im Alter nicht mehr so gut Spermidin selbst produzieren können. Und dann hängt es natürlich sehr stark von individuellen Lebensgewohnheiten ab, gerade auch was das tägliche Essen und Trinken angeht, wieviel Spermidin wir mit der Ernährung zu uns nehmen.

Also die Vermutung ist da, dass aufgrund der mit zunehmendem Alter gesunkenen Synthesekapazität wir bereits beginnend vom jungen Erwachsenenalter (ab ca. 30 Jahre) an, einen gesteigerten Bedarf an Spermidin haben.

Hoher Spermidingehalt bei gesunden 90- bis 106-jährigen

Von Menschen, welche in den sogenannten ‘Blue Zones‘ leben, zum Beispiel Okinawa in Japan oder Sardinien in Italien, weiß man, dass es dort viele Menschen gibt, die über 90 und sogar über 100 Jahre alt sind, welche relativ gesund sind. In einer Studie in Norditalien hat man festgestellt, dass gesunde über 90- und 100-Jährige einen deutlich höheren Spermidingehalt im Blut haben als ältere Menschen im Altersbereich von 60 bis 80 Jahren.[10] Wenn man den Spermidingehalt vergleicht mit jüngeren 31 bis 56-jährigen, dann ist der Spermidingehalt der gesunden über 90-jährigen eher vergleichbar mit den jüngeren Menschen und insofern ein wirklich faszinierendes Ergebnis (s. Abb. 9).

Abb. 9: Spermidingehalt im Blut von besonders gesunden 90-106-jährigen im Vergleich zu jüngeren Altersgruppen

Spermin hält sogar Schnittblumen länger frisch

Die Untersuchung der Auswirkungen von Spermidin und Spermin auf die Alterung scheint in der Pflanzenbiologie weiter fortgeschritten zu sein, wo beide bereits seit vielen Jahren als „Verjüngungsfaktor“ identifiziert wurden.[11] Serafini-Fracassini et al. zeigten beispielsweise, dass Sperminbehandlung die Alterung von abgeschnittenen Blüten von Nicotiana tabacum verzögerte. Nach 48 Stunden waren 70 % der Blüten noch in dem Stadium, in dem sie geschnitten worden waren, während die Blüten ohne Sperminbehandlung in einem frühen Alterungsstadium oder sogar völlig verwelkt mit hängenden Köpfen waren. Abb. 10 zeigt die Entwicklung des Frischgewichts von Nicotiana tabacum mit Wasser im Vergleich zu Wasser mit Spermin.

Abb. 10: Die Wirkung von Spermin auf das Frischgewicht der Blütenkrone (Korolla) von Nicotina tabacum[12]
Abb. 11: Rosen mit und ohne Spermidin im Blumenwasser

Mit Spermidin gegen Haarausfall

Von Haarausfall spricht man, wenn Haare kontinuierlich ausgehen und nicht wieder nachwachsen. Normalerweise verliert man am Tag etwa 70 bis 100 Haare. Die finden sich dann zum Beispiel auf dem Kopfkissen, in der Haarbürste oder in der Dusche. Sie wachsen üblicherweise wieder nach. Allerdings wird das Haar mit zunehmendem Alter bei fast jedem lichter. Verliert man jedoch täglich mehr als 100 Haare und das über einen längeren Zeitraum, kann dies auf Haarausfall deuten. Sichtbar wird Haarausfall zunächst an einigen haarlosen Stellen, die mit der Zeit größer werden.

Um nachzuvollziehen, warum Haarausfall auftreten kann und an welcher Stelle Spermidin helfen kann, hilft es, zunächst den Haarwachstumszyklus zu verstehen. Jedes Haar durchläuft einen Lebenszyklus mit vier Phasen. (Abb. 12)

Abb. 12: Der Zyklus des Haarwachstums

Die Phasen des Haarwachstums sind wie folgt:

  1. Wachstumsphase (Anagene Phase): Bis zu 85 % aller Kopfhaare befinden sich in der Wachstumsphase (auch Anagen genannt). Diese Phase ist die längste im Haarwachstumszyklus; über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren wird das Haar jeden Tag länger und dicker. Die Haarpapille versorgt das Haar u.a. auch über das Haarfollikel mit Nährstoffen.
  2. Übergangsphase (Katagene Phase): In der Übergangsphase durchläuft das Haar einen „Umbauprozess“: Die Zellteilung kommt zum Erliegen, die Haarwurzel wird nicht mehr mit Nährstoffen versorgt und schrumpft. 1-3 % der Haarwurzeln der Kopfhaut befinden sich in dieser Phase, die circa 1 bis 2 Wochen dauert. An ihrem Ende verhornt die Wurzel und ist bereit für die dritte Phase.
  3. Ruhephase (Telogene Phase): In der Ruhephase findet kein Haarwachstum mehr statt. Der Haarfollikel stellt die Stoffwechselaktivität ein, wodurch das Haar letztendlich verkümmert. Etwa 8 % bis 14 % aller Kopfhaare sind circa 3 bis 4 Monate lang in dieser Phase.
  4. Ausfallphase (Exogene Phase): Wenn das Haar in die Exogene Phase übergeht, löst der Follikel den Haarschaft und das Haar fällt aus der Kopfhaut. In der Regel schließt sich der Follikel wieder an die Blutversorgung in der Kopfhaut an, regeneriert sich und bildet einen neuen Haarschaft. Teilweise schiebt das nachwachsende Haar das alte Haar auch aus dem Follikel heraus. Der Haarwachstumszyklus kehrt zurück in die Anagene Phase.

Da Spermidin immer dann eine große Rolle spielt, wenn es um Wachstum und Zellteilung (Zellproliferation) geht, ist es keine große Überraschung, dass Spermidin eine Schlüsselrolle beim Wachstum der Haarfollikel spielt. Als Haarfolikel bezeichnet man das Gewebe, welches die Haarwurzel umgibt und dadurch das Haar in der Haut verankert. Der Haarfollikel ist eines der am stärksten proliferierenden Organe in der Biologie der Säugetiere.

So konnte gezeigt werden, dass wenn man Mäusen und Hunden ein Medikament gibt, welches die Herstellung von Spermidin und den anderen Polyaminen unterdrückt, den Tieren daraufhin umgehend die Haare ausfielen.[1]

Den umgekehrten Fall, dass Spermidin bei Mäusen den Haarausfall vorbeugt, haben jüngst Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) festgestellt.[2]  Mäuse, welche im Trinkwasser Spermidin bekamen, hatten sichtbar weniger Haarausfall, und hatten einen noch vollständig bedeckten Körper (Abb. 13 unten). Im Gegensatz dazu wiesen die Kontrolltiere (ohne Spermidin) Bereiche auf ihrem Rücken aus mit deutlich spärlicher Fellbedeckung (Abb. 13 oben).

Abb. 13: Mäuse im Alter von 25 Monaten, welche normales Trinkwasser bekamen (oben, 7% unbedeckter Körper) oder Trinkwasser mit Spermidingabe bekamen (unten, 1% unbedeckter Körper)

Selbst Merinoschafe profitieren von Spermidin

Das Merinoschaf ist eine Feinwoll-Schafrasse, welche wegen der begehrten Merinowolle große wirtschaftliche Bedeutung gewonnen hat.

Ein australisches Forscherteam untersuchte die tägliche Gabe von Spermidin über eine Woche auf das Haarwachstum.[1] Spermidin wurde auf der linken Seite der Schafe auf eine kleine Testfläche (3 x 3 cm) injiziert, auf der gegenüberliegenden rechten Seite der Schafe wurde ein Placebo injiziert. Es zeigt sich, dass die Haare durch die Spermidingabe deutlich schneller und stärker wuchsen (s. Abb. 14).

Abb. 14: Merinoschafe: Wachstum der Haare nach Gabe von Spermidin

Haarwachstum beim Menschen

Verstärktes Haarfollikel-Wachstum nach oraler Gabe von 1,25 mg Spermidin am Tag über 90 Tage konnte beim Menschen nachgewiesen werden (s. Abb. 15).

  • In der Spermidingruppe nahm die Anzahl der anagenen Haarwurzeln um mehr als 50 % zu,
  • während in der Placebogruppe (ohne Spermidin) ein signifikanter Rückgang der Anzahl der anagenen Haarwurzeln, um etwa 20 % zu verzeichnen war.

Obwohl die spermidinhaltigen Tabletten nur 90 Tage lang verabreicht wurden, war die Wirkung auch noch mindestens drei Monate nach der Verabreichung erkennbar. Der Haarzupftest fiel bei sämtlichen Teilnehmern aus der Spermidingruppe negativ aus. In der Placebogruppe waren es hingegen 68 Prozent, die beim Zupftest mehr als 30 Prozent ihrer Haare verloren.

Abb. 15: Anzahl der Haarwurzel in der Anagenphase

Spermidin verlängert die Anagen- bzw. Wachstumsphase der Haare, begleitet von einer Verlängerung des Haarschafts.[16] Die Verabreichung von Spermidin durch topische (örtliche Injektion, ggf. auch Haarwasser) oder nutrazeutische (orale Einnahme, z.B. spermidinreiche Nahrung) Anwendung kann offensichtlich dazu beitragen, verschiedenen Formen des Haarausfalls entgegenzuwirken, die mit übermäßigem Haarausfall verbunden sind.

Geistig länger fit: Spermidin fürs Hirn

Alzheimer und andere Demenz Erkrankungen nehmen weltweit zu. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt an, dass alljährlich weltweit rund zehn Millionen Menschen die Diagnose Demenz bekommen, zu zwei Drittel sind es Alzheimer-Fälle.

In Deutschland leiden 1,6 Millionen Menschen an Demenz. Jedes Jahr treten etwa 300.000 Neuerkrankungen auf. Auch hier sind zwei Drittel der Demenzen eine Folge der Alzheimerkrankheit. Die durchschnittliche Dauer der Alzheimerkrankheit – gerechnet ab der Diagnose – liegt bei 7 Jahren.

Dass die kognitive Leistungsfähigkeit im Alter abnimmt, ist wissenschaftlich belegt. Die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen sind aber nach wie vor weitgehend unverstanden. Deshalb fehlt es sowohl an präventiven als auch an therapeutischen Konzepten zur Alzheimervermeidung. Die Medizin setzt daher zunehmend auf Maßnahmen zur Prävention. Die Frage ist, welche Umweltfaktoren, welche Ernährungs- und Lebensstile vor Alzheimer schützen können.

Dabei fällt der Blick der Mediziner auch auf Spermidin. Denn ein zentrales Problem der Alzheimerdemenz besteht darin, dass sich fehlgefaltete Proteine, sogenannte Amyloid-Plaques, in den Hirnzellen ansammeln. Forscher vermuten daher schon länger, dass hier die Autophagie als zellinterne Müllabfuhr gegensteuern könnte. Und genau da besteht dann natürlich die große Chance für einen Autophagie-Booster wie Spermidin.

Spermidin verlängert nicht nur das Leben von Zellen, es hat auch positive Effekte auf den Alterungsprozess des Gehirns.

Forscher stellten fest, dass Mäuse und Fliegen bessere kognitive Leistungen zeigen, wenn sie mit Spermidin angereicherter Nahrung gefüttert wurden. [17] Die Forschenden haben gezeigt, dass oral verabreichtes Spermidin in betagten Mäusen und Fliegen zu einer verbesserten Funktionsweise der Mitochondrien im Hirn führt. Diese sind als „Kraftwerke der Zelle“ für die Energieversorgung zuständig. Durch den hohen Energieverbrauch der Nervenzellen sind Mitochondrien im Hirn von besonderer Bedeutung: Funktionieren sie besser, kann das zu einer gesteigerten Gedächtnisleistung beitragen.

Auch im Menschen scheint ein höherer Spermidingehalt in der Nahrung mit verbessertem Denkvermögen und einer stärkeren Gedächtnisleistung verknüpft zu sein.[18] In einer randomisierten, Placebo kontrollierten und doppelblinden Studie untersuchen österreichische Forscher den Effekt einer gezielt erhöhten Spermidinaufnahme auf die kognitive Leistungsfähigkeit beim Menschen. Veröffentlicht wurde nun ein Zwischenergebnis:[19]

80 Altenheimbewohner hatten über drei Monate ein besonderes Frühstück erhalten. Sechs Mal pro Woche gab es in ihrem Wohnheim spezielle Brötchen, die mit spermidinreichen Weizenkeimen zubereitet worden waren. Analysen zeigten im Blut der Probanden bereits nach einem Monat eine gesteigerte Spermidinkonzentration. Zusätzlich wurde ihre kognitive Leistungsfähigkeit zu Beginn und zum Ende der drei Monate mittels des „CERAD-Plus-Tests“ kontrolliert. Mit diesem Test wurden die verschiedenen kognitiven Fähigkeiten der Teilnehmer überprüft.

Am Ende der – relativ kurzen – dreimonatigen Ernährungsintervention ließ sich damit eine signifikante Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit nachweisen.[20] Die Forscher schlussfolgerten: Eine spermidinreiche Ernährung kann der nachlassenden Spermidinproduktion im Alter entgegensteuern. Zudem besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Spermidingehalt im Blut und der Gedächtnisleistung. Sie sehen dadurch die Vermutung bestätigt, dass Spermidin eine wichtige Rolle für die kognitive Leistungsfähigkeit spielt.

Auch die „preSmartAge“-Studie lieferte bereits Hinweise für die Wirksamkeit einer Spermidinsupplementation. In der Studie der Charité Berlin erhielten 28 Probanden mit Demenzrisiko täglich ein Supplement mit 1,2 mg Spermidin (Weizenkeimextrakt) in Kapseln. Nach ebenfalls nur dreimonatiger Studiendauer hatte sich die kognitive Leistung der Teilnehmer verbessert.[21] 

Die Folgestudie „SmartAge“, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung hat den demenzpräventiven Effekt einer Spermidinsupplementation über einen Zeitraum von zwölf Monaten allerdings nicht bestätigen können.[22][23] Vermutet wird, dass die Tagesdosis von 1,2 mg Spermidin zu gering war. Es gibt weiterhin Forschungsbedarf.

Spermidin als Jungbrunnen fürs Herz?

Dass Spermidin eine mögliche kardioprotektive Wirkung haben könnte, haben jüngst Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) an Mäusen festgestellt.[1] Sie beobachteten eine kardio-protektive Wirkung der Spermidin-Behandlung auf histologischer Ebene in mehreren Geweben. Diese Ergebnisse unterstreichen das Potenzial einer Spermidin-Supplementierung, altersbedingte Schädigungen des Gehirns, der Leber, der Nieren und des Herzens zu beeinflussen.

Die Forscher vermuten, dass Spermidin sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System nicht nur direkt über die Autophagie auf das Herz auswirkt, sondern auch indirekte Verbesserungen im Blutgefäßsystem vermitteln kann. Im Tiermodell mit Bluthochdruck konnte gezeigt werden, dass Spermidin die Entwicklung von Bluthochdruck, und auch die Weiterentwicklung in Richtung Bluthochdruck-induzierte Herzinsuffizienz, deutlich verzögern kann.

Spermidin wirksam gegen Corona-Viren?

Spermidin rückte mitten in der Corona-Krise ganz besonders in den Vordergrund des Geschehens. Denn eine In-vitro-Studie des Instituts für Virologie der Charité in Berlin ergab Mitte April 2020, dass Spermidin die Vermehrung von Coronaviren stoppen konnte.[25] [26] Die Forscher, unter ihnen auch der berühmte Biologe Christian Drosten, hatten gezeigt, dass Spermidin die Autophagie auslöst und durch die Autophagie die Vermehrung von Corona-Viren gestoppt werden kann.

Spermidin hatte es in Zellkulturen mit Corona infizierten Lungenzellen geschafft, die Vermehrung der Coronaviren um 85 Prozent zu drosseln. Die gezielte Aktivierung der Autophagie durch Spermidin könnte also eine Therapie gegen die Ausbreitung von Coronaviren sein. Die in dieser Laborstudie verwendete Konzentration von Spermidin war jedoch so hoch, dass sie im Menschen weder durch eine spermidinreiche Ernährung, noch durch Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln erreicht werden kann. Die Ergebnisse sind auf den Menschen also nicht übertragbar. Deshalb ist es nicht möglich, mit Spermidin eine Covid-19-Erkrankung zu therapieren. Vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 schützt Spermidin ebenfalls nicht.

Ist der Autophagie-Booster ein Anti-Krebs-Wundermittel?

Da sich Spermidin in allen Zellen befindet, welche mit schnellen Wachstum zusammenhängen, war es in den 1960ern eine Befürchtung, dass Spermidin sich verstärkt auch in Krebszellen befindet. In der Tat befinden sich in Tumorzellen große Mengen an Spermidin und anderen Polyaminen. Doch die Sorge, dass Spermidin auch für Tumorwachstum verantwortlich sein könnte, wurde entkräftet, da Studien zeigen konnten, dass Spermidin in der Lage ist, durch Krebserkrankung verursachte Sterblichkeit beim Menschen zu verringern.[27]

Prof. Dr. Ning Chen von der Wuhan Sports University hat die Studienlage zu Spermidin und Krebs einer ausführlichen Analyse unterzogen.[28] Das Resümee der Forscher: „Obwohl erhöhte Polyaminwerte (Anm.: Spermidin, Spermin, Putreszin) als Biomarker bei vielen Krebsarten identifiziert wurden, zeigen aktuelle Erhebungen, dass eine erhöhte Aufnahme von Spermidin die Gesamtsterblichkeit im Zusammenhang mit Krebserkrankungen reduzieren kann. Es zeigt sich, dass Spermidin vor zwei der bekannten Todesursachen schützt: Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.“

Wer von dem Polyamin mindestens 12 Milligramm pro Tag verzehrte, hatte das geringste Risiko, im Beobachtungszeitraum von 20 Jahren zu versterben. Der Überlebensvorteil von spermidinreicher im Vergleich zu spermidinarmer Ernährung (weniger als 10 Milligramm am Tag) betrug etwa 5 Jahre.[29] Chen erklärt sich den krebshemmenden Effekt von Spermidin daraus, dass es wie eine Fastenkur (Autophagie) wirkt.

Wo findet sich Spermidin?

Der Gehalt an Spermidin schwankt je nach Bezug sehr stark und die Literaturangaben sind widersprüchlich. Einig sind sich die diversen Quellen, dass Weizenkeime, Cheddar und Pilze zu den spermidinreichsten Lebensmitteln zählen. Wir haben in unserer Lebensmittel-Tabelle (Abb. 16) die Werte von Wikipedia übernommen, eine weitere, wesentlich umfangreichere Liste findet man unter spermidin.health/spermidin/spermidin-in-lebensmitteln/#huelsenfruechte.

Abb. 16: Spermidingehalt in diversen Lebensmitteln (Quelle: Wikipedia)

Daneben kann man auch teure Spermidin-Kapseln schlucken, man sollte jedoch auf ein Qualitätserzeugnis wie z.B. spermidineLIFE setzen, da nur dort die Gehalte an Spermidin gesichert enthalten ist.

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Herzliche Grüße von deinem

MY HEALTHY FOOD Team


IN EIGENER SACHE

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Literaturquellen

[1] www.youtube.com/watch?v=zZ84kp32Nko
[2] Bachrach U. The early history of polyamine research. Plant Physiol Biochem. 2010; 48: 490-495.
[3] Jörg Conradi, Spermidin – Der lang gesuchte Schlüssel für ein aktives und gesundes Leben, Kopp Verlag, 2021, S. 20.
[4] C M Caldarera et al., Polyamines and nucleic acids during development of the chick embryo, Biochem J. 1965 Oct;97(1):84-8.
[5] Tobioas Eisenberg et al., Induction of autophagy by spermidine promotes longevity, Nat Cell Biol. 2009 Nov;11(11):1305-14.
[6] Valter D. Longo und Mark P. Mattson, Fasting: Molecular Mechanisms and Clinical Applications, Cell Metabolism 19, February 4, 2014
[7] Nelly C. Muñoz-Esparza, Polyamines in Food, Front. Nutr., 11 July 2019
[8] Kiechl, S. et al., Higher spermidine intake is linked to lower mortality: a prospective population-based study. The American journal of clinical nutrition, 2018, 108(2), 371-380.
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[10] Stefania Pucciarelli et al., Spermidine and Spermine Are Enriched in Whole Blood of Nona/Centenarians, September 2012, Rejuvenation Research 15(6)
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